Gua Sha ist eine Technik der Traditionellen Chinesischen Medizin TCM und der Akupunktur nah verwandt: man hat das gleiche Verständnis von Elementen und Energie-Leitbahnen und therapiert an ihnen orientiert. Dennoch ist die Akupunktur um einiges komplexer,Gua Sha ist eher eine Art Volksmedizin: man sucht den Schmerzpunkt auf und behandelt diesen und bestimmte korresponierende Areale.
Gua Sha zielt im Gegensatz zur Akupunktur mehr auf die Auflösung von Stagnationen im Qi- und Blutfluss, die Schmerzen verursachen.
„Gua“ kann wörtlich mit „Schaben“ übersetzt werden, „Pressen und Streichen“ beschreibt die Technik jedoch besser, da man mit Schaben eine Verletzung der Haut verbindet, die bei Gua Sha nicht auftritt. „Sha“ heißt wörtlich „Sand“ oder “Haihaut“ oder „ rötlicher, hirseähnlicher Hautausschlag“ (das beschreibt das Aussehen der Haut nach der Behandlung). Das Wort Sha bezieht sich in alten Texten auf die Cholera, gegen die damals Gua Sha als Therapie eingesetzt wurde.
Es entstehen dabei Petechien, die therapeutisch gewollt sind. Das sind punktförmige Haut- oder Schleimhautblutungen in Form einer Kapillarblutung. Dabei werden die Gefäße jedoch nicht verletzt, sondern es tritt durch den Druck Blut durch die Gefäßwände aus. Diese „Miniaturblutungen“ unter der Haut ermöglichen es, Hitze oder krankmachende Einflüsse auszuleiten und Blockaden zu lösen.
Man kann Gua Sha bei vielen Krankheiten einsetzen, da man Schmerzen, direkt auflösen kann. Hierbei handelt es sich um Schmerzen, die oberflächlicher angesiedelt sind (z.B. infolge degenerativer oder entzündlicher Prozesse, nach Operationen, auch muskuläre Verspannungen), aber auch tiefer liegende Krankheiten, z.B. Atemwegserkrankungen, Blasenentzündungen und andere Erkrankungen des Urogenitaltraktes, Probleme des Beckenbodens, Schmerzen bei Bandscheibenvorfällen, Kopfschmerzen, Menstruationsbeschwerden oder PMS, Reizdarmsyndrome und andere Störungen im Verdauungstrakt, Ohrenschmerzen, Schilddrüsenprobleme und vieles mehr.